Zu Favoriten hinzufügen Aus den Favoriten entfernen
Entfernen

Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)

Ehemalige NS-Richtstätte sowie ehemaliges Vernehmungsgebäude der Untersuchungshaftanstalt der DDR-Staatssicherheit im Bezirk Halle; Dauerausstellungen zu den Opfern politisch motivierter Justiz der Jahre 1933–45 und 1945–89 sowie Wechselausstellungen zu verwandten Themen.
Themen
Doppelte Diktaturgeschichte Friedliche Revolution Grenze, Mauer, deutsche Teilung Kalter Krieg und Ost-West-Konflikt Opposition und Protest Rassismus und rechte Gewalt Repression und Überwachung
Formate und methodische Zugänge
Biographische Zugänge Führungen Gespräche mit Zeitzeug:innen Künstlerische Angebote Ortserkundung & Rallyes Quellenarbeit Rollenspiele, Planspiele, szenische Darstellung Workshops und Projekttage
Klassenstufen
Klasse 11–13 Klasse 9–10 klassenübergreifend
© Sammlung Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)

Anschrift

Am Kirchtor 20b
06108 
Halle (Saale)

Kontakt des Bildungsteams

Tel. +49 (0)345 470698 337

Was macht den Ort relevant?

Der „Rote Ochse“ als Haftort mit doppelter Diktaturgeschichte

Die 1842 eröffnete Strafanstalt Halle diente der NS-Justiz zur Vollstreckung hoher Haftstrafen an männlichen Gefangenen, darunter zahlreichen aus politischen Gründen verurteilten Deutschen sowie Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern. Von Herbst 1942 bis Kriegsende wurden zudem hier Todesurteile gegen insgesamt 549 Menschen aus 16 Ländern vollstreckt. Der Befreiung der Insassen durch amerikanische Truppen im April 1945 folgte ab Sommer desselben Jahres eine Verwendung der Anstalt durch die sowjetische Besatzungsmacht, die ihre Rechtsauffassung mit Hilfe von Militärtribunalen und Deportationen in Speziallager durchsetzte. Von 1950 bis 1989 nutzte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR einen Teil der Gebäude als Untersuchungshaftanstalt, andere Haftbereiche dienten dem Strafvollzug, seit 1954 insbesondere als Einrichtung für Frauen. Die 1996 eröffnete Gedenkstätte ist im ehemaligen Hinrichtungsgebäude der NS-Justiz untergebracht, das vom MfS zum Vernehmungsgebäude umgebaut wurde. Sie widmet ihre Dauerausstellungen sowie die damit verbundenen Forschungen und pädagogischen Projekte den Opfern politisch motivierter Justiz der Jahre 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989.

Wie arbeiten wir?

Vermittlung politischer Justiz am historischen Ort

Vielfältige pädagogische Angebote laden ein, die Funktion der Justiz in den verschiedenen historischen Phasen kennenzulernen: Nationalsozialismus – sowjetische Besatzung – DDR. Bei der Vermittlung von Kenntnissen im Bereich 1933 bis 1945 stehen die Funktion der verschiedenen Gerichte und deren Instrumentarien im Fokus. Im Mittelpunkt dabei finden sich die Biografien von den im Zuchthaus Halle inhaftierten oder hier hingerichteten Menschen. Die Gedenkstätte vermittelt auch Kenntnisse zu Tätern und deren Motivationen. Der Bereich 1945 bis 1950 zeigt die Rolle sowjetischer Militärtribunale (SMT) bei der sogenannten Entnazifizierung der Bevölkerung sowie der Bestrafung von Gegner:innen der neuen Ordnung auf. Im Bereich 1950 bis 1989/90 liegt der Vermittlungsschwerpunkt auf der Funktion des MfS als Untersuchungs- und Überwachungsorgan des Arbeiter- und Bauernstaates. Die Angebote der Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale) sind der Schulart sowie dem Wissensstand der Schüler:innen angepasst und können modulartig zusammengestellt werden. Sie richten sich an Schüler:innen ab der 9. Klasse und werden nach historischen Phasen getrennt angeboten (NS-Projekte, SMT-Projekte, MfS-Projekte).

Was sind die zentralen Bildungsformate/Zugänge?

Pädagogische Zugänge

Die Gedenkstätte bietet die Möglichkeit, im Rahmen von Ausstellungsführungen die Rolle der Justiz in Diktaturen am Beispiel der Strafanstalt Halle kennenzulernen. In der Regel wird dabei eine Zeitebene (NS-Diktatur oder politische Justiz der Besatzungsmacht bzw. der DDR) in den Mittelpunkt gestellt. Im Rahmen von Projekttagen können verschiedene Module kombiniert werden. Dazu zählen eine thematische Einführung, das Erschließen einzelner Schicksale auf Basis von historischen Quellen, die selbständige Erkundung der Ausstellung/en sowie Gespräche mit Zeitzeugen. Spezielle Sachverhalte oder komplexe Themen können im Rahmen von Projektwochen bearbeitet werden. Die Ergebnisse von Projekten lassen sich als Poster, Ausstellungen, Gedenk- und Informationsveranstaltungen, Prosatexte, Filme, Radiofeatures oder auf andere (künstlerische) Art reflektieren oder als Bestandteile des Unterrichts weiterverarbeiten. Für die Umsetzung von pädagogischen Projekten stehen Ausstellungsräume, Projektmappen, Seminar- und Arbeitsräume mit technischer Grundausstattung (großer Bildschirm, Laptop, Flipcharts, Moderationswände), Präsenzbibliothek und Objekte aus dem Fundus der Gedenkstätte zur Verfügung.

Weitere Informationen über uns

Angebote

kostenfreiAngebote für Menschen mit Behinderung

Vor Ort

barrierearmer ZugangVerpflegung in der Nähemit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar

Förderung von Klassenexkursionen

Die folgenden Institutionen fördern  Klassen, die unseren Lernort besuchen möchten. 

Sprechen Sie uns an, wir freuen uns über den Austausch mit Ihnen!

Ihre Anfrage zum Besuch am Lernort:

Gedenkstätte ROTER OCHSE Halle (Saale)